Alfons Gabsch - Der Bau von Hortenmodellen.

Der Bau eines Hortennurflügels weicht vom Bau eines normalen Flügels stark ab. Ein Rippenbau ist wegen der Pfeilung, starke Zuspitzung und grosse Schränkung nicht zu empfehlen. Hervorragende Ergebnisse erzielt man beim Bau des Flügels mit Styropor und Furnierbeplankung. Erfahrung im Bau von Styroporflügen wird vorausgesetzt.

Die Berechnung des Flügels erfolgte mit einem aufwendigem Rechenprogramm Laschka. Als Ergebnis erhalten Sie unter anderem 16 Schränkungswinkel. Um einen genauen Verlauf der glockenförmigen Auftriebsverteilung zu erhalten sollte der Flügel eigentlich an 16 Stellen geschränkt werden. Ein optimales Ergebnis ist nur so zu erzielen. Wichtig ist auch der Drehpunkt. Man kann den Flügel in der Nasenleiste drehen, dann bekommt man eine krumme Endleiste, dreht man um die Endleiste bekommt man eine krumme Nasenleiste. Man bekommt aber auf jeden Fall eine krumme Ruderscharnierachse. Es hat sich als günstig erwiesen ,die Nasenleiste als Drehpunkt bis zum Beginn des Ruders zu benutzen und von da an die Ruderscharnierachse. Will man den Flügel genau nach der Berechnung bauen müsste man 15 Segmente pro Seite und 16 doppelte Schneidschablonen anfertigen. Weniger Segmente verändern die Auftriebsverteilung.

1. Jede Seite des Flügels besteht aus 15 Segmenten. Diese müssen nach Zeichnung aus Styropor hergestellt werden.

2. Die Schneidrippen werden zweiteilig hergestellt und zwar ein Teil für den Unteren- und ein Teil für den oberen Schnitt. Geschnitten wird grundsätzlich zuerst der untere Schnitt und zwar von vorn nach hinten. (vorn-Nasenleiste) Die Schneidrippen schliessen dabei mit der Endfahne ab. Danach werden die einzelnen Segmente mit einem lösungsmittelfreiem Kleber zusammengeklebt. Anschliessend werden Leerrohre für Antenne und Kabel eingelegt. Wird der Flügel zweiteilig gebaut, müssen Deckrippen und Stützrippen eingebaut werden. Zwischen Beplankung und Styropor wird als Verstärkung Glasgewebe von 49 g/m2 im Winkel von 45 Grad eingelegt. Als Beplankung wird Abachi von 0,8 mm Dicke verwendet. Gepresst wird im Vakuumbeutel bei- 0,2bar. Anschliessend wird der Flügel vorgeschliffen, die Nasenleisten angebracht und verschliffen, Ruder ausschneiden , verkasteln und anlenken. Funktionsprobe auf richtig und gleichmässige Ruderausschläge durchführen. Danach je nach Möglichkeit das Modell mit Glasgewebe beschichten, lackieren oder mit Folie bespannen.

3. Das Auswiegen eines gepfeilten Modells mit glockenförmiger Auftriebsverteilung muss sehr sorgfältig durchgeführt werden.. Man geht folgendermassen vor: Zuerst wird das komplett flugfertige Modell in der Längsachse unterstützt. Es muss auf beiden Seiten gleich schwer sein, wenn nicht muss ausgeglichen werden. Danach wird auf der Unterseite des Modells. Die t/4 Linie mit einem Filzschreiber im Bereich von 30-40% der Halbspannweite nach Zeichnung festgelegt. Es muss die t/4 Linie vom Trapez Des Flügels genommen werden. Ausrundungen werden nicht berücksichtigt. Der Schwerpunkt befindet sich auf der Halbspannweite bei : b/2 * 0,315. Dieses Maß rechtwinkelig von der Längsachse zur t/4 Linie übertragen und zwar auf beiden Seiten. Es empfiehlt sich hier einen Punkt von 5 mm Durchmesser zu malen. An dieser Stelle wird das Modell unterstützt. Die Nase soll jetzt leicht nach unten zeigen. Ein genau nach Plan gebautes und auf diese Weise ausgewogenes Hortenmodell wird auf Anhieb gut fliegen.

Viel Spass beim Bau Alfons Gabsch